Externe Qualitätssicherung der DGAI

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Aufbau des Qualitätsmanagements

Ausgangspunkt der derzeitigen QM-Diskussion ist die bestehende externe Qualitätssicherung der DGAI im Bereich der Anästhesie und Intensivmedizin, die Unsicherheit, wie sich die beschlossenen QM-Maßnahmen der Gesundheitsreform 2000 auf die Abteilungen auswirken wird und die zunehmende Knappheit an Personal- und Sachmitteln. An den Vorschlägen der DGAI zur Datenerfassung im Zusammenhang mit der externen Qualitätssicherung gibt es seitens unserer Anwender immer wieder geäußerte Kritik, die sich in folgenden Punkten kristallisiert:

  • Fehlende Definition für Qualität
  • Ungenaue Definition einzelner Merkmale
  • Fehlende Merkmale (aus Sicht des Anwenders)

 

Die Frage nach dem Sinn des Lebens beantwortete Supercomupter Deep Throught nach 7,5 Millionen Jahren Rechenzeit:

"Die Antwort auf die große Frage nach dem Leben, dem Universum und allem lautet: 42"

(Douglas Adams: "Per Anhalter durch die Galaxis")

 

Diese Aussage erinnert daran, daß man die Grundlagen der Statistik nicht mißachten kann, wenn man mit deren Hilfe zu klaren Aussagen kommen will. Hinsichtlich der Qualitätssicherung der DGAI sind bisher folgende Grundprinzipien der Statistik unberücksichtigt geblieben:

  • Die Definition der Frage, die mit statistischer Datenauswertung beantwortet werden soll muß VOR der Definition der Daten, die erfasst werden müssen erfolgen. (Was ist Qualität?)
  • Eine Einheitliche Erfassung der Daten, die zur Beantwortung der gestellten Frage notwendig sind ist zwingend.
  • Die Definition der anzuwendenden statistischen Verfahren muß vor der Definition der Datenerfassung erfolgen.

Gauss´sche Glockenkurve auf 10 DM-Schein

 

Die fehlende Qualitätsdefinition

In der Praxis führen die fehlenden statistischen Grundlagen beim einzelnen Anästhesisten vor Ort zu einigen Verwirrungen und Demotivation:

  • Was ist das Ziel der QS Maßnhamen der DGAI?

  • Ist die Teilnahme an externen QS Maßnahmen der DGAI, im Hinblick auf das Qualitätsmanagement, das in Deutschland für die Kliniken eingeführt werden soll, notwendig?

  • Wo liegt der Nutzen für die Klinik, wenn Sie an QS Maßnhamen der DAGI teilnimmt?

 

 

Ungenaue Definition von Merkmalen

  • Was ist Hypertonie während einer Narkose?
    (auch nach dem Versuch der Klärung in Heft 9/99 der A&I bleibt diese Frage bestehen)

 

 

Fehlende Merkmale

  • Wie wird Relaxantienüberhang dokumentiert?

  • Warum gibt es kein Merkmal für "nicht nüchterne" Patienten?

Auch nach 8 Jahren gut organisierter Datenerfassung in sämtlichen Hamburger Kliniken ist es nicht möglich, qualitätsbezogene Aussagen zu machen. Im Artikel "Qualitätsvergleiche aller Hamburger Anästhesieabteilungen auf der Basis des DGAI-Kerndatensatzes" A&I 9/99 sind nur allgemeine Aussagen über Häufigkeiten verschiedener Dringlichkeitestufen, operativer Abteilungen, ASA Verteilungen und AVB zu lesen. Selbst die Aussagen über AVB´s gehen nicht über die bekannten Zahlen aus den wissenschaftlichen Untersuchungen beispielsweise zum postoperativer Erbrechen hinaus. Hier stellt sich dann die Frage, worin der Nutzen der krankenhausübergreifenden Datensammlung besteht.

 

Resumee

Für viele unserer Kunden ergibt sich daraus folgendes Bild:

  • Leistungserfassung nach Vorschlägen der DGAI ist für die Darstellung der Abteilung sehr wichtig.
  • Risikoerfassung und AVB lt. DGAI Dokumentation sind für die klinikinterne Diskussion wichtig.
  • Datenerfassung für externe Qualitätssicherung ist im Moment unattraktiv.